VIA  - Verband für Interkulturelle Arbeit
DIVERSITY MANAGEMENT 

Die Idee

"Diversity Management und Interkulturelle Bildung - Förderung von interkultureller Kompetenz in kleinen und mittleren Betrieben"

Schirmherr des Projektes ist der Oberbürgermeister der Stadt Duisburg.




Diversity Management: Vielfalt als Chance


Die Gesellschaft wird sich radikal verändern – und die Unternehmen werden sich auf die zunehmende Vielfalt auf den Arbeits- und Absatzmärkten einstellen müssen. Auch die Belegschaften von Unternehmen werden sehr heterogen werden.

Diversity (lat. diversitas) bedeutet „Verschiedenheit“ und umfasst alle individuellen Identitäten und Merkmale, die einen Menschen kennzeichnen. Diversity Management bedeutet eine Unternehmensführung, die diese lebendige Vielfalt wertschätzt und fördert. Denn gerade in der Vielfalt steckt großes Potential, dass Unternehmen für sich nutzen können: Wenn Alt und Jung Hand in Hand arbeiten, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, dann ist das Unternehmen wirklich zukunftsfähig.

Diversity Management kann zu einer entscheidenden Verbesserung im Wettbewerb führen: In einer Studie für die Europäische Kommission gaben rund 69% der Unternehmen an, Diversity-Strategien hätten das Image verbessert. 62% konnten hochqualifiziertes Personal für sich gewinnen, 60% Engpässe bei den MitarbeiterInnen beseitigen. Bei 60% stiegen Motivation und Leistungsfähigkeit und Innovation, verbesserten sich Kundenorientierung und Kundenzufriedenheit

Diversity Management führt zu nachhaltigem Personalmanagement und zur kontinuierlichen Anpassung von betrieblichen Organisationsprozessen an die demographischen, kulturellen und kommunikativen Rahmenbedingungen und umfasst Maßnahmen in den Bereichen Personalmanagement, Organisationsentwicklung und Marketing.

"Handlungsfelder Personal/Organisation"
- Nachhaltiges Personalmanagement
- Anpassung von Organisationsprozessen

Die demographische Entwicklung fordert ein Umdenken in Unternehmen. Mit steigenden Durchschnittsalter der Belegschaft, einem höheren Anteil älterer ArbeitnehmerInnen und einer drohenden zeitgleichen Verrentung großer Teile der Belegschaften werden die folgenden Faktoren für reibungslose Betriebsabläufe immer wichtiger:
- Gesundheitsmanagement und betriebliche Gesundheitsförderung
- Alter(n)sgerechter Personaleinsatz
- generationengemischte Teams
- nachhaltiges Wissensmanagement

Handlungsfeld: Unternehmenskultur
Diversity-Management-Strategien setzen bei der Führungsebene an, denn sie basieren auf einer von Wertschätzung geprägten Unternehmenskultur.

Der massive Kosten- und Wettbewerbs-Druck der vergangenen Jahre führte zu straffen ökonomischen und organisatorische Einschnitten. Personalkosten waren eine der wichtigsten Stellschrauben zu Kostensenkung und Effizienzsteigerung. Dies hatte enorme Auswirkungen auf die Unternehmenskultur und die Qualität der Arbeitsbedingungen. Der zunehmende Zeit-, Effizienz- und Innovationsdruck führte bei den MitarbeiterInnen oft zu Gefühlen von Überforderung, mangelnder Unterstützung und Anerkennung.

Wertschätzung als Fundament der Unternehmenskultur
Der Faktor Wertschätzung wird von Beschäftigten höher bewertet als Entlohnung oder Karrieremöglichkeiten. Persönliche Wertschätzung ist entscheidend dafür, ob sich MitarbeiterInnen dem Unternehmen zugehörig fühlen und sich dafür engagieren, mit direkter Auswirkung auf ihre Produktivität.

Das Ergebnis des Gallup Engagement Index 2008 ist deshalb alarmierend: Nur 13% gaben eine hohe emotionale Bindung an ihr Unternehmen an. 20% hatten keine Bindung mehr oder „innerlich gekündigt“. Die große Mehrheit von 2/3 aller Befragten fühlte sich emotional nur gering mit der eigenen Firma verbunden. In einer Studie der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) gaben über 60% an, selten oder nie Anerkennung für ihre Arbeit zu erhalten.

Potentiale der MitarbeiterInnen aktivieren
Die Umfragen zeigen aber auch die positive Einstellung zur Arbeit und die hohe Leistungsbereitschaft: Über 70% sind stolz auf ihre Arbeit. Für 66% ist es wichtig, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln; 65 % möchten verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen.

Diversity Management setzt an diesen großen Potentialen der MitarbeiterInnen an. Es basiert auf Wertschätzung und Offenheit für andere Einstellungen und fremde Herkunft, verschiedene Alters- und Erfahrungsstufen. Der Einfluss des „weichen“ Faktors Unternehmenskultur auf die „harten“ ökonomischen Ergebnisse ist erheblich. Wo jede/r mit den eigenen Fähigkeiten geschätzt wird und sich entfalten kann, da steigen Kreativität und Produktivität ebenso wie die Bindung an das Unternehmen. Im Gegenzug verringern sich Fluktuation, Krankheitszeiten sowie betriebsinterne Konflikte.

Handlungsfeld: Familienfreundliches Unternehmen
Der Wettbewerb um qualifizierte junge MitarbeiterInnen wird sich verschärfen, der Anteil von Frauen wird ebenso steigen wie die Nachfrage nach Teilzeitarbeit. Die Chancen zur Anwerbung und Bindung guter MitarbeiterInnen können deutlich verbessert werden, wenn Unternehmen ihre MitarbeiterInnen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützen. Beispiele für Angebote zur Work-Life-Balance wären eine flexible Arbeitszeitgestaltung, die den Bedürfnissen der MitarbeiterInnen Rechnung trägt, sowie Hilfen bei der Betreuung von Kleinkindern oder Senioren.

Handlungsfeld: Integration von Migranten
Für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft ist die Erfolgreiche berufliche Integration der jungen Bevölkerung mit Migrationshintergrund wesentlich. Doch leider haben die gut ausgebildeten MigrantInnen heute oft wesentlich schlechtere Chancen als deutsche Mitbewerber, wie eine aktuelle OECD-Studie ergab. Und so verlassen z.B. rund 45.000 junge Menschen pro Jahr Deutschland Richtung Türkei, wo sie wegen ihrer Zweisprachigkeit und der Qualität der Ausbildung in Deutschland hervorragende Berufsaussichten haben.

Viele Unternehmen sind zögerlich gegenüber MigrantInnen. Denn Konflikte und Missverständnisse zwischen Vertretern/innen verschiedener Kulturen, Ethnien und Herkunft sind eine der häufigsten Ursachen von Störungen in Betriebsabläufen. Hier bietet das Projekt ein modulares Trainings-Programm zur Verbesserung der interkulturellen Kommunikation an.

 





AKTUELLES

                                                                                                      

PUBLIKATIONEN:
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