Ein kleiner Reisebericht

Von Bruckhausen nach China

Nach China zu reisen zu den Shaolin, das war für die Teilnehmer des Kung Fu Kurses im Kulturbunker Bruckhausen bis zum Reiseantritt unvorstellbar. Seit einem Jahr führt VIA, der Verband für Interkulturelle Arbeit, das Jugendprojekt mit Mitteln der Aktion Mensch durch. Für einige der Jugendlichen stand der erste Flug, die erste Auslandsreise ihres Lebens bevor.

Und die war lang: 2 Stunden nach Frankfurt, 3 Stunden Check In, 8 Stunden nach Dubai, 3 Stunden Luxus-Flughafen, nach weiteren 7 Stunden Flug eine Pause in Peking, dann am nächsten Tag 6 Stunden mit dem Zug zum Bestimmungsort Zhengzhou, in den die Zhengzhou Language Middle School eingeladen hatte. Der Empfang war gut organisiert, digitale Anzeigetafel mit Willkommensgrüßen über dem Schulportal, winkende Schüler, eine nette Ansprache der Schulleiterin und süß verpackte Geschenke von den Schülern der Deutschklasse. Man sprach Deutsch, war perfekt organisiert, das Essen in der Schulmensa war regional mit vielen unterschiedlichen Weizenfladen und Gemüsen, die Provinz Henan ist als Weizenregion bekannt für Teigwaren. Die Jugendlichen waren bei Gastfamilien untergebracht, man spürte die Mühe, alles recht machen zu wollen.

Nach nur zwei Jahren Deutschunterricht konnten die Schüler sich erstaunlich gut verständigen - von 7.00 bis 19.00 Uhr Schule, danach Hausaufgaben bis 23.00 Uhr, das ist ein ehrgeiziges Programm.

So fing auch für die Reisegruppe der Tag um 6.00 Uhr an, Ausflüge in die historische Stadt Kai Feng, wo traditionelle Kunst angeboten wurde, ins regionale Museum, zu den Wurzeln des Tai Chi oder als Highlight, Besuch der Shaolin Kampfsportschule. Beeindruckende Einsichten in ein hartes Training voller Disziplin. Einige der Kämpfer waren vor kurzem auf ihrer Tour im Ruhrgebiet zu bewundern. Und ein gemeinsames Training, immer wieder korrigierten die Shaolin Schüler geduldig die Körperhaltung der deutschen Besucher und posierten in martialischen Posen gemeinsam vor der Kamera. Und immer wieder die chinesische Küche.

Auch wenn einige Gerichte wirklich ungewohnt schmeckten, alles war gut zubereitet, es gab eine reiche Auswahl und viele Köstlichkeiten. Schon in Duisburg hatte man sich beim gemeinsamen Essen an Stäbchen gewöhnt, nun konnte alles probiert werden. Nichts erinnerte an das Einerlei deutscher Chinarestaurants.

Besonders angenehm war der Kontakt zu den Gastgebern. Alle Schüler wollten mit der bunten Besuchertruppe fotografiert werden, man staunte darüber, dass viele Jugendliche Migrationshintergrund hatten. Auf dem Schulgelände wurden gemeinsam Sportspiele organisiert. Ausländische Besucher sind in der Riesenstadt Zhengzhou nicht häufig. Lea, die Deutschlehrerin, übersetzte, man wünsche sich auch in Zukunft Kontakt zu Duisburg, vielleicht finde sich eine Partnerschule für weitere Austausche.

Der erste Besuch der Schüler aus Zhengzhou in Duisburg steht Ende August bevor. Für die 14 köpfige Reisegruppe ist der Austausch eine einschneidende Erfahrung, so denkt Michael Fröhling vom Kulturbunker Bruckhausen, der den Austausch leitet. Florian, 15 Jahre alt, aus Bruckhausen hat sich vorgenommen nun besser Englisch zu lernen und den Kontakt zu seinem Partnerschüler in China aufrecht zu erhalten.

Finanziert wurde die Reise vom Bundesjugendministerium über den Kinder- und Jugendplan des Bundes mit Unterstützung des Jugendamtes Duisburg und der Grillo Stiftung. Der Aufenthalt in Zhengzhou wurde der Zhengzhou Language Middle getragen.

Heinz Soremsky, Geschäftsführer von VIA, arbeitet nun an der Planung des Gegenbesuches. Die chinesischen Gäste werden von den vielen Freizeitmöglichkeiten in der Region überrascht sein. Und er hofft, dass sie unser Essen mögen werden.

Die Fotos zur Reise kommen in Kürze. Ehrlich. Hier die Beiträge im Blog: VIA Bundesverband Blog





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